München/Pforzheim, 19. Oktober 2022. Wollen Europa und Deutschland ihre Klimaziele erreichen, führt kein Weg an der E-Mobilität und dem Ausbau der Ladeinfrastruktur vorbei. Ob öffentliche, gewerbliche oder private Ladepunkte – der Markt für Ladesäulen und Wallboxen ist inzwischen äußerst komplex, immer mehr Anbieter mit neuen Produkten drängen in den Markt. Orientierung bietet die herstellerunabhängige „Marktübersicht Ladesysteme“ der Power2Drive Europe, der internationalen Fachmesse für Ladeinfrastruktur und Elektromobilität, in Zusammenarbeit mit cosmix, Europas größter digitaler Plattform für Ladeinfrastruktur. Die aktualisierte Marktübersicht mit mehr als 260 Produkten von 87 nationalen und internationalen Herstellern steht zum kostenlosen Download bereit. Am 25. Oktober werden ab 15 Uhr im Power2Drive Webinar die zentralen Punkte der neuen Marktübersicht vorgestellt.
Europa will den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 senken. Das sieht das Richtlinien- und Maßnahmenpaket „Fit for 55“ der EU-Kommission vor und setzt dafür im Verkehrssektor vor allem auf E-Autos – und auf den entsprechenden Ausbau der Ladeinfrastruktur. Denn die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten zu Hause, während der Arbeit und in Parkräumen hat einen wesentlichen Einfluss darauf, wie stark der Marktanteil von batterieelektrischen Autos wächst. Deshalb sollen laut Bundesregierung in Deutschland im Jahr 2030 eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung stehen. Die Studie „Ladeinfrastruktur nach 2025/2030 – Szenarien für den Markthochlauf“ der Nationalen Leitstelle Ladeinfrakstruktur beziffert den Bedarf im Jahr 2030 auf 440.000 bis 843.000 Ladepunkte. Die Zahl ist abhängig davon, wie viel private Infrastruktur verfügbar und wie stark die Auslastung der öffentlichen Infrastruktur dann ist. Auch das Ladeverhalten der Nutzenden spielt eine Rolle: Werden künftig verstärkt Lade-Hubs mit Schnelladepunkten genutzt, dürfte der Bedarf deutlich geringer ausfallen.
Ausbau der Ladeinfrastruktur muss beschleunigt werden
Ob 440.000, 843.000 oder eine Million öffentlicher Ladepunkte im Jahr 2030 in Deutschland nötig sind – es bleibt in jedem Fall viel zu tun. Schließlich waren im September 2022 lediglich 68.275 öffentliche Ladepunkte gemeldet, so die Bundesnetzagentur . Bei bundesweit 861.727 batterieelektrischen Pkw (Stand: September 2022, Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt ) kommen demnach elf E-Autos auf einen öffentlichen Ladepunkt. In den meisten anderen EU-Ländern sieht es ähnlich aus, wie die Zahlen des „European Alternative Fuels Observatory“ aus dem Jahr 2021 zeigen: In Frankreich waren 37.128 Ladepunkte installiert (15:1-Verhältnis von E-Autos zu Ladepunkt), in Spanien 10.480 (9:1) und in Italien 23.543 (6:1). Lediglich in den Niederlanden ist die Infrastruktur sehr gut ausgebaut: Hier gab es 2021 bereits 90.284 Ladepunkte – bei 252.689 E-Pkws und -Vans macht das ein Verhältnis von 4:1.
„Marktübersicht Ladesysteme“ aktualisiert und erweitert
Ob öffentliche, gewerbliche oder private Ladepunkte geplant werden – der Markt für Ladesäulen und Wallboxen ist inzwischen äußerst komplex. Durch Themen wie Plug & Charge, Lastmanagement und Backendlösungen wird die Branche nicht nur hardware-, sondern auch softwareseitig getrieben. Bei der Auswahl der Hardware sind die Kompatibilität und Integrationsfähigkeit von Lastmanagement-Lösungen sowie Backendsystemen mitzudenken, denn die gesetzlichen Anforderungen an die Ladelösungen (Eichrechtskonformität, bidirektionales Laden etc.) steigen. Mit intelligenten und softwareseitig angebundenen Lösungen ist sichergestellt, dass die Ladestationen überwacht und Ladevorgänge automatisiert abgerechnet werden können.
Die Power2Drive Europe „Marktübersicht Ladesysteme“ in Kooperation mit cosmix – sowie die zugehörige Datengrundlage von cosmix, der digitalen Plattform für Ladeinfrastruktur – hilft Planern, Installateuren, Projektentwicklern, Betreibern und anderen Marktteilnehmern, den Durchblick zu behalten. Die Marktübersicht bietet einen herstellerunabhängigen Überblick über Ladesysteme: Mehr als 260 Produkte von 87 nationalen und internationalen Herstellern sind übersichtlich gelistet, unterteilt nach Ladesäulen und Wallboxen sowie nach AC-(Normalladestationen) und DC-Bereich (Schnellladestationen). Die Nutzer finden eine Auswahl wichtiger technischer Daten und erhalten Antworten auf Fragen wie: Welcher Stecker, wie viel Ladeleistung und wie viele Ladepunkte werden unterstützt? Ist Eichrechtskonformität vorhanden? Auf welche Weise lassen sich Ladesäule oder Wallbox in ein Gebäude-, Energie- oder Flottenmanagement einbinden? Die Marktübersicht wird regelmäßig aktualisiert und steht in deutscher, englischer, italienischer, französischer und spanischer Sprache als „kostenloser Download“ zur Verfügung.
Leitmesse Power2Drive Europe 2023
Noch mehr Informationen und Orientierung bietet die Power2Drive vom 14. bis 16. Juni 2023 in München. Als Teil der Innovationsplattform The smarter E Europe ist die europäische Leitmesse für Ladeinfrastruktur und Elektromobilität der Branchentreff für Hersteller, Lieferanten, Installateure, Flotten- und Energiemanager, Händler und Start-ups. Unter dem Motto „Charging the Future of Mobility“ stehen Ladesysteme, Elektrofahrzeuge und Mobilitätsdienstleistungen sowie innovative Lösungen und Technologien für eine nachhaltige Mobilität im Fokus. „Die Power2Drive Europe ist bereits zu mehr als 90 Prozent gebucht. Viele Aussteller vergrößern ihr Angebot. Für die Fachbesucher wird es auf jeden Fall interessant“, sagt Markus Elsässer, Geschäftsführer des Messeveranstalters Solar Promotion GmbH. „Außerdem erweitern wir unser Angebot an Testfahrten mit E-Pkws im Außengelände des Messegeländes. Ein E-Mobility Showroom präsentiert zudem die neueste Generation an Elektromobilen, wie sie heute schon auf europäischen Straßen verfügbar ist“, ergänzt Daniel Strowitzki, Geschäftsführer der FWTM.
Die Power2Drive Europe 2023 findet vom 14. bis 16. Juni auf der Messe München im Rahmen von The smarter E Europe 2023 statt.