Wie können E-Autos künftig helfen, unser Stromproblem zu lösen?

Branchenneuigkeiten – 08. November 2022

Das Carsharing-Unternehmen Mobility testet, wie E-Autos als Stromspeicher genutzt werden können. Sie sollen helfen, Stromlücken zu schließen und die Netzstabilität zu erhöhen, indem sie Strom zurück ins Netz speisen, wenn sie nicht gefahren werden.

In der Schweiz ist vor wenigen Wochen der erste große Technologietest „V2X Suisse“ mit dutzenden Elektroautos als mögliche Powerbanks gestartet. 50 Elektrofahrzeuge sollen während eines Jahres Strom aus ihren Batterien ins Stromnetz zurückspeisen, wenn sie gerade nicht gefahren werden. Es soll sich bei „V2X Suisse“ um den ersten großflächigen Test mit bidirektional-ladenden Serien-Elektroautos handeln. Dies soll Erkenntnisse aus unterschiedlichen Bedingungen ermöglichen – sowohl im ländlichen wie auch im urbanen Raum.

Hinter dem Projekt stehen sieben Betriebe unter der Führung des Carsharing-Unternehmens Mobility, unter anderem Honda, die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) und das Bundesamt für Energie (BFE). Wäre die gesamte Mobility-Autoflotte von rund 3000 Fahrzeugen entsprechend technisch ausgerüstet, könnten sich parkende Fahrzeuge zu einem großen Energiespeicher zusammenschließen, ähnlich eines Stausees. Damit könnten Verteilnetzbetreiber und Haushalte den Strom in Spitzenzeiten von den Elektroautos beziehen, während diese sich über den Tag - etwa wenn die Sonne scheine - zu einem günstigeren Tarif wieder komplett aufladen ließen. Mobility rüstet in den nächsten Wochen 40 Standorte mit 50 "Honda e" aus, die bidirektional mit ca. 20 kW laden können. Die Unternehmen wollen mit dem Test unter anderem Erfahrungen in Bezug auf die Technik und regulatorische Herausforderungen sammeln.

Bis zum Projektabschluss Ende 2023 wollen die sieben Partner von V2X Suisse ausloten, wie diese Technologie das Stromnetz stabilisieren kann und wie Standorte mit Photovoltaik-Anlagen ihren Eigenverbrauch optimieren können. Zudem will man das betriebswirtschaftliche Potenzial von bidirektionalen Fahrzeugen in der Schweiz untersuchen. Und drittens soll der Wettbewerb zwischen den potentiellen Flexibilitätsabnehmenden (Swissgrid, Verteilnetzbetreiber und Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) getestet werden. Das Projekt ist so ausgerichtet, dass es bei einem Erfolg direkt in einen Dauerbetrieb überführt werden kann.

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