Experteninterview – Smart kombiniert: Solar, Speicher und E-Mobilität

Experteninterview – 11.04.2022

Experteninterview der Produktmanagerin für Ladelösungen bei den Stadtwerken München, Daniela Beck über Chancen und Nutzen der Kombination von PV, Speicher und E-Mobilität für Energieversorger.

Die Kombination von Solarstrom, Speichertechnologien und E-Mobilität gilt als wichtiger Eckpfeiler der Energie- und Verkehrswende. Als Energieversorger bieten Sie schon einige Jahre PV-Speicherlösungen an. Hat das starke Wachstum der Elektromobilität Ihr Angebot an Produkten und Dienstleistungen verändert?

Natürlich wollen wir als Energieversorger unseren Kund*innen ein zukunftsorientiertes Produktportfolio bieten. Hierbei haben wir immer die aktuellen Entwicklungen des Marktes im Auge und entwickeln unsere Produkte anhand der Bedürfnisse unserer Kund*innen. Wir bieten bereits heute verschiedene PV- und Ladelösungen inkl. entsprechender Energiespeicher für Privat- und Gewerbekunden an. Die intelligente Kombination von Speicherlösungen mit Ladestationen für E-Fahrzeuge, dezentralen Erzeugungsanlagen und ggf. auch Wärmelösungen ist ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende und das emissionsfreie Fahren in einer dicht besiedelten Stadt wie München. Die passenden Lösungen werden laufend weiterentwickelt und pilotiert. Sie dürfen also gespannt bleiben.

Welche Rolle spielen spezifische Autostromtarife zum zuhause und unterwegs Laden in Ihrem Angebotsportfolio der Elektromobilität?

Wir gehen derzeit davon aus, dass es unterschiedliche Tarife Zuhause bzw. beim Arbeitgeber und unterwegs geben wird. Wahrscheinlich ist hier Zeit der ausschlaggebende Faktor. Habe ich eine lange Standzeit und damit eine lange Ladezeit wie etwa zuhause, werden meine Kosten voraussichtlich geringer ausfallen als an Schnellladern im öffentlichen Raum, an welchen ich eine verkürzte Ladedauer habe und schnell vollgeladen sein möchte.

Wo sehen Sie das stärkste Wachstumspotenzial als Energieversorger im Rahmen der Elektromobilität?

Die SWM gehen davon aus, dass auch langfristig bis zu 85 Prozent des Ladebedarfes zuhause und/oder am Arbeitsplatz gedeckt werden können. Einerseits ist es wirtschaftlich am sinnvollsten die Fahrzeuge dort zu laden, wo sie am längsten stehen. Andererseits ist das Laden zuhause für die E-Mobilist*innen auch die komfortabelste Art des Ladens – leere „Tanks“ und Umwege über die nächstgelegene Tankstelle gehören damit der Vergangenheit an.

Was sind Ihrer Meinung nach bislang aktuell die größten Barrieren für eine umfassende Nutzung der Elektromobilität?

Hierzu wurden viele Studien veröffentlicht und es ist oftmals eine Mischung aus verschiedenen Gründen. Fehlende Ladeinfrastruktur ist meist einer davon. Allerdings sind wir in München davon nur stellenweise betroffen, da die SWM bereits rund 1.200 öffentliche Ladepunkte betreiben. Fehlt ein öffentlicher Ladepunkt in der Nähe, ist es für uns im Normalfall möglich, eine private Ladestation zu verbauen, wenn gewünscht. Natürlich werden auch die Autohersteller in die Verantwortung gezogen z.B. beim Thema Reichweite und Preis. Viele der Hürden sind jedoch längst keine mehr, oder sie sind viel niedriger geworden. Hier benötigt es aus unserer Sicht noch mehr Aufklärung bzw. Erfahrungen aus der Praxis für die Allgemeinheit. Wir entwickeln uns jedoch Schritt für Schritt in die richtige Richtung.

Wie unterstützen Sie als Energieversorger Ihre Kunden in der individuellen Energie- und Verkehrswende?

Als Gestalter einer ganzheitlichen Energie- und Verkehrswende sind die SWM auch Wegbereiter der Elektromobilität. Wir bieten verschiedene Produkte und Lösungen für die Herausforderungen der Kund*innen an und machen es ihnen dabei so einfach wie möglich. Ob im Individualverkehr oder im öffentlichen Nahverkehr, als PV-Anlagen- oder Ökostromanbieter, wir ermöglichen eine stadtverträgliche und zukunftssichere Mobilität.

Sie verwenden einen veralteten Browser

Die Website kann in diesem Browser nicht angezeigt werden. Bitte öffnen Sie die Website in einem aktuellen Browser wie Edge, Chrome, Firefox oder Safari.