Potenzialanalyse der elektrischen Güterbeförderung in Europa

Branchenneuigkeit – 22. Februar 2024

Die Elektrifizierung des Langstrecken-Güterverkehrs ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft, und der Einsatz von Hochleistungs-Ladestationen für Megawatt-Laden entlang wichtiger europäischer Autobahnen steht dabei im Mittelpunkt dieser Transformation.

Eine neue Studie des Regulatory Assistance Project (RAP), taucht tief in die wirtschaftlichen Aspekte des Aufbaus einer solchen Infrastruktur ein und bietet entscheidende Einblicke für politische Entscheidungsträger, Infrastrukturplaner und Betreiber.

Während Europa sich darauf vorbereitet, die Forderung der Alternative Fuels Infrastructure Regulation nach Einrichtung von Megawatt-Ladestationen bis 2025 zu erfüllen, wird das Verständnis der finanziellen Feinheiten unerlässlich. Die Analyse des RAP beleuchtet signifikante Kostenunterschiede in der EU und hebt die wirtschaftlichen und regulatorischen Hindernisse hervor, welche die Förderung der Adaption von Elektro-Lkw verlangsamen könnten.

Die wesentlichen Erkenntnisse:

  • Preisunterschiede: Die Studie offenbart deutliche Preisunterschiede beim Megawatt-Laden in ganz Europa; manchmal zwischen benachbarten Ländern. Solche Diskrepanzen können zu einem "Lade-Tourismus" führen, bei dem Flottenbetreiber es vorziehen, in Staaten mit niedrigeren Kosten zu laden, was bestimmte Stromnetze potenziell überlasten und andere unterauslasten könnte.
  • Netzkosten: Ein Hauptbestandteil der Ladekosten, die Netzkosten, variieren stark innerhalb und zwischen den EU-Mitgliedstaaten und beeinflussen die Attraktivität der Ladestandorte. Zum Beispiel ist das Laden in Polen deutlich günstiger als in Deutschland. Die Kostendifferenz beträgt etwa 2,6 Eurocent/kWh, was bei einer Batterieladung von 500 kWh knapp 13 Euro ausmacht.
  • Politische Empfehlungen: Um die negativen Auswirkungen des Lade-Tourismus zu bekämpfen und eine ausgewogene Entwicklung der Ladeinfrastruktur zu gewährleisten, schlägt das RAP vor, die Netzpreise durch volumetrische zeitabhängige Tarifierung an die tatsächlichen Kosten anzupassen und Steuern sowie Abgaben für das Lkw-Laden zwischen den Mitgliedstaaten abzustimmen.

Die Studie gibt es hier kostenlos zum Herunterladen.

Weiterführende Inhalte
Branchenneuigkeit
EU-Zölle auf chinesische Elektroautos: Ein Balanceakt zwischen fairem Wettbewerb und heimischer Industrie

14. Oktober 2024

Die Europäische Union (EU) befindet sich inmitten entscheidender Weichenstellungen für ihre Handelsstrategie im Bereich Elektrofahrzeuge (EV) und Batterien. Ein aktueller Bericht von Transport & Environment (T&E) analysiert die Auswirkungen der kürzlich eingeführten vorläufigen Zölle auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge und beleuchtet die Zukunftsaussichten für europäische Investitionen in Gigafabriken.

Branchenneuigkeit
E-Mobilität in Europa: Die Zeit des Zögerns ist 2025 endgültig vorbei

20. Februar 2024

Neue CO2-Grenzwerte, sinkende Preise & Förderungen: 2025 bringt den Durchbruch für die E-Mobilität in Europa.

Experteninterview
Die Zukunft des bidirektionalen Ladens – Einblick von Mercedes-Benz

26. März 2025

Erfahren Sie, wie Mercedes-Benz bidirektionales Laden integriert und welche Vorteile es für Kunden und das Stromnetz bietet.

Christoph Stürmer, Automobilexperte
Automobilwirtschaft im Wandel: Retrofit als Retter der Elektrifizierung?

The smarter E Podcast Folge 194 | Sprache: Deutsch

10. Oktober 2024

Wir sprechen mit Christoph Stürmer über Retrofitting in der Automobilwirtschaft

Hanna Full, Senior Consultant Energie & E-Mobilität von GP Joule
Wie wird die Fuhrparkelektrifizierung wirtschaftlich und nachhaltig erfolgreich?

The smarter E Podcast Folge 193 | Sprache: Deutsch

3. Oktober 2024

Wir sprechen mit Hanna Full über erfolgreiche Fuhrparkelektrifizierung

Sie verwenden einen veralteten Browser

Die Website kann in diesem Browser nicht angezeigt werden. Bitte öffnen Sie die Website in einem aktuellen Browser wie Edge, Chrome, Firefox oder Safari.