Megawatt Charging - Volle Power für schwere Brummer

Branchenneuigkeit – 16.06.2025

Megawatt Charging für schwere Nutzfahrzeuge – ein wichtiger Baustein der Energiewende

Der DC EV-Ladestationsmarkt wird die Compound Annual Growth Rate (CAGR) bis 2034 auf über 29 % steigern. Dies gelingt durch die zunehmende Verbreitung ultraschneller Ladenetze mit einer Ladekapazität von mindestens 150 kW bis 350 kW sowie durch die Integration erneuerbarer Energien in die Ladeinfrastruktur. Umfangreiche Investitionen für hochleistungsfähige Ladekorridore über große europäische Autobahnen werden aktuell getätigt, was wiederum das Wachstum der EV-Ladestation der DC-Stromversorgung erhöhen wird.
So kündigte die EU kürzlich eine Investition von über 6 Milliarden Euro für Hochgeschwindigkeits-Ladekorridore in verschiedenen Ländern wie Deutschland, Spanien und Frankreich an, um die EV-Reise im Fernverkehr zu verbessern.

Ladeleistungen bis zu 1.200kW möglich

Diese Dynamik spiegelte sich auch auf der Power2Drive Europe wider, wo Megawatt Charging eines der wichtigsten Themen war. Die Entwicklung in diesem Bereich fährt ein rasantes Tempo. Bei den neuesten Systemen sind inzwischen Ladeleistungen bis zu 1.200 kW realisierbar. Die Technologie ist essenziell für schwere Nutzfahrzeuge (Heavy Duty Vehicles, HDVs), die durch ihre hohen täglichen Reichweiten und straffen Zeitpläne auf kurze Ladezeiten angewiesen sind. Schon heute sind Fahrleistungen von 500 bis 600 Kilometer pro Batterieladung möglich, was die Fahrzeuge auch auf Grund der geringeren Wartungskosten zu einer ernst zu nehmenden und mittelfristig auch preiswerteren Alternative zum Diesel werden lässt.
Intelligente Ladestrategien wie Peak Shaving oder Time Shifting helfen, Lastspitzen zu vermeiden und Kosten zu senken. Zudem könnten Vehicle-to-Grid-Lösungen, die mit den Batterien der eHDV-Flotten technisch bereits umsetzbar ist, perspektivisch zur Netzstützung beitragen.

Hürden endlich abbauen

Trotz des Potenzials stehen der Elektrifizierung von HDVs zahlreiche Hürden gegenüber. Dazu zählen hohe Vorlaufkosten für Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur, limitierte Netzkapazitäten sowie der enorme Energiebedarf beim gleichzeitigen Depotladen. Maßnahmen auf EU-Ebene wie der „Alternative Fuels Infrastructure Facility Fund“ setzen Anreize für den Ausbau entlang transeuropäischer Verkehrsachsen. Rechtssicherheit und Genehmigungsbeschleunigung gelten als zentrale Hebel zur Mobilisierung von Investitionen.

Schlüsselthema der Power2Drive Europe

Die Stakeholder solcher Megawatt Charging Anlagen sehen hier ein langfristig lukratives Geschäft, was dafür sorgen wird, dass diese Ladestationen in hoher Geschwindigkeit entstehen werden. Nicht umsonst haben etliche Firmen solche Lösungen auf der Power2Drive Europe 2025 präsentiert, z.B.:

  • ABB stellte eine MCS-Ladestation mit bis zu 1.200 kW vor.
  • Alpitronic präsentierte den modularen HYC1000. Das System lädt bis zu 8 Fahrzeuge gleichzeitig.
  • Kempower zeigte ein skalierbares System aus zwei 600 kW-Einheiten für 1.200 kW Gesamtleistung.
  • Designwerk Technologies entwickelte ein Batterieschnellladesystem für Hochenergieanwendungen. Seine batteriegepufferten Mega Charger mit CCS und MCS erlauben bis zu 2,1 Megawatt Ladeleistung.
  • Autel präsentierte den MaxiCharger MCS, der eine bemerkenswerte Spitzenladeleistung von 1,2 MW bietet
  • Efacec präsentierte beeindruckende DC Fast und Ultra-Fast Charger.

Auch bestehende Systeme wie ABBs Terra HP (350 kW), Alpitronics Hypercharger HYC150 oder Siemens’ SICHARGE D bieten bereits skalierbare Ladeoptionen.

Insgesamt gilt Megawatt Charging als essenzieller Baustein der Verkehrswende – nicht nur technisch, sondern auch systemisch. Eine koordinierte Umsetzung auf europäischer und nationaler Ebene entscheidet jedoch über den Erfolg dieses Sektors als Treiber eines emissionsarmen, effizienten und resilienten Verkehrsökosystems.

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